Seit langem schon, rätsele ich herum, wo genau der Unterschied zwischen Germanen, Skandinaviern, Kelten und Slawen ist und bin erstaunt darüber, wie wenig davon im Allgemeinwissen vorhanden ist.
“Die” Germanen als solche gabs nicht, die Germanen waren ein Stamm von vielen in dem Gebiet welches die Römer Germanien nannten nachdem sie mit diesem einen Stamm zusammengetroffen sind. Den Römern fiel es demnach auch schon schwer da Unterschiede auszumachen. SIe verwendeten eben den Oberbegriff Germanen da es scheinbar keinen anderen gab und es wahrscheinlich sehr verwirrend gewesen wäre, wenn sie auf einer Landkarte jedes Stammesgebiet einzeln eintragen und abgrenzen hätten müssen.
Die Germanen waren zu dieser Zeit untereinander oft zerstritten und uneins und somit anfangs leichte Beute für die römischen Eroberer. Skandinavier waren zu der Zeit den Römern auch nicht bekannt und wurden zu den Germanen gezählt wenn man auf sie traf. Wenn ich mir so das heutige Deutschland, Österreich und weiters Dänemark, Schweden, Norwegen und Island anschaue erkenne ich schnell die vielen Gemeinsamkeiten wie zum Beispiel die Gemeinsame Ursprache, welche sich regional weiterentwickelte und veränderte und so die Unterschiede schuf, welche heute da sind. Die Mentalität, die Kultur an sich, die Baukunst, die alten Mythen und das Glaubensystem alter Zeit und noch vieles mehr. Es ähnelt sich von Nord bis Süd und lässt nur den Schluss zu, das da ein gemeinsamer Ursprung ist und sich dieser nur regional in geringer Weise unterscheidet.
Wenn ich an die vielen kleinen Unterschiede denke welche in Österreich und Deutschland und Teilen der Schweiz zueinander sind und wir aber doch bei einem Aufeinandertreffen sofort eine gewisse Verbindung und Zugehörigkeit empfinden wird mir schnell klar, das wir, auch wenn eine künstliche Grenze zwischen uns steht, doch zusammengehören. Der Großteil der Österreicher beispielsweise hat bayerische Vorfahren, dazu kommen dann noch Schwaben, Hessen, Sachsen und Baden-Würtemberger in großer Zahl. Auch die anderen deutschen Bundesländer inklusive der Alten, welche heute nicht mehr zu Deutschland gehören, sind dabei, wenn auch in geringerer Zahl. Ein Österreicher ist demnach genauso Deutsch wie ein Bayer, wie ein Sachse, wie ein Preusse, wie ein Schlesier, wie ein Friese, ein Baden-Würtemberger usw.
Doch warum diese Trennung und ständige, von offizieller Seite betriebene Propanganda, wonach das nicht so sein soll? Dazu später mehr…
Ich halte mal fest, Skandinavier und Germanen, welche heute als Deutsche bezeichnet werden, waren und sind eins, auch wenn künstlich geschaffene Grenzen diese vielen Stämme auseinander zu halten gedenken. Was ist nun mit den Unterschieden zu den Kelten?
Die Kelten haben ihr Hauptsiedlungsgebiet im heutigen Frankreich und sollen ebenso in den Alpen bis ins niederösterreichische Flachland die Donau entlang gesiedelt haben. Schriftlich haben sie nichts hinterlassen, das Wenige was man zu wissen glaubt stammt aus archäologischen Funden und von den Römern als sie das alte Keltenreich besetzten. Das Keltenreich? Nein, stimmt auch nicht ganz, es ist von mehreren keltischen Königreichen und Fürstentümern die Rede, wie zum Beispiel das Reich Noricum, südlich der Donau in Österreich mit Carnuntum als alte Hauptstadt, von den Römern erobert und ausgebaut. Mir fällt auf, dass mehrere archäologische Grabungsorte und Fundorte früher als “germanisch” und heute plötzlich als “keltisch” erscheinen. Ich sah sogar eine Arte Doku in welcher davon die Rede war, dass Kelten bis nach Dänemark hinein gesiedelt haben sollen und die dortigen Funde aus germanischwer Zeit sind plötzlich keltisch.
Die Götter der Kelten, welche man heute noch kennt anhand von Namen und deren Aufgabe beziehungsweise deren Wirkungsbereich, ähneln den germanischen Gottheiten doch recht stark. Man denke an den Donnergott Teutates der Kelten und Thor, bzw Donar wie er im Süden genannt wurde. Die keltischen Stämme scheinen sich etwas anders als die Germanen entwickelt zu haben, so haben sie angeblich bereits erste kleine Städte gebaut, als die Germanen noch in Großsiedlungen mit bis zu 15 Langhäusern wohnten.
Mir drängt sich allmählich der Gedanke auf, dass die Kelten, nachdem es sogar den Archäologen scheinbar schwer fällt Unterschiede auszumachen, eventuell westgermanische Stämme sind, wenn man es so nennen mag und damit kein fremdes Volk sind sondern sich, wie wir es heute noch aus dem deutschen Raum und Skandinavien kennen, regional nur etwas anders entwickelt haben.
Dann bleiben nur noch die Slawen übrig, da ich bei den anderen Drei keinen wirklich Unterschied ausmachen konnte und sie meiner Einschätzung nach eins sind. Doch bleibt nach wie vor die Frage, warum diese Trennung?
Auf die Slawen und den möglichen Grund zur Trennung gehe ich allerdings erst in meinen nächsten Blog ein…
Liebe Grüße,
Konrad Habitzl